Bei unserem Doppel-Jubiläum 30 Jahre "Nachbarn in Europa e. V. Engen" und 25 Jahre Auftrag des Gemeinderates an Ulrich Scheller für Pflege der Kontakte zu den drei internationalen Partnerschaften von Engen ließ es sich unser Wahlkreisabgeordneter Andreas Jung nicht nehmen - trotz einer fordernden Sitzungswoche des Bundestages in Berlin - noch zu uns zu kommen.
Nach den Bildern, die an die zahlreichen Aktivitäten in den 3 Jahrzehnten Vereinsgeschichte erinnerten und den anerkennenden Worten von Bürgermeister Johannes Moser unterstrich er die so wichtige Bedeutung des Engagements für die Begegnungen in Europa besonders heutzutage.
Auch er lobte unsere beständige Arbeit und das Engagement für ein gutes Miteinander und motivierte uns mit seinem Dank für ein "weiter so!".
Vereinsdelegation am 25.4.2023 in Moneglia beim 78. "Liberazione-Festtag",
Feiertag der Befreiung Italiens vom Faschismus
Acht unserer Mitglieder reisten einige Tage nach Moneglia; unser Vereinsvorsitzender Ulrich Scheller war wieder von Sindaco Claudio Magro und dem Präsidenten des Partisanenvereins ANPI Herrn Vito Signorastri eingeladen einige Worte in der Partnerstadt zu sprechen.
Es zeugt von besonderer Wertschätzung für die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Engen und Moneglia am Tag, an dem des Sieges über den deutschen und italienischen Faschismus unter Hitler und Mussolini gedacht wird, einem Repräsentanten aus Engen - wie schon in den zurückliegenden Jahren - Gelegenheit zu einem Grußwort zu geben.
Nach den Grüßen von Bürgermeister Johannes Moser zum Ende seiner 27jährigen Amtszeit folgten Gedanken zum europäischen Miteinander in demokratischer Kultur: besser einander zuhören und unterschiedliche Meinungen akzeptieren anstatt aggressiv auf Gegensätze zu schimpfen ohne wenigstens zuerst miteinander zu reden.
Als Vergleich wünschenswerter europäischer Demokratiepflege wählte Ulrich Scheller den beispielhaften Vergleich mit der allseits geschätzten italienischen Musikkultur in Klassik und Volkslied und das gute Funktionieren in Orchestern oder Chören in gepflegter Abstimmung zwischen Dirigentin und Musikanten mit dem harmonischen Ergebnis des Miteinanders.
25-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft Engen-Pannonhalma
Mehrere Gespräche in Pannonhalma im Auftrag von Bürgermeister Johannes Moser zur Vorbereitung der Einzelheiten einer schönen Jubiläumsfeier waren beste Auftakte für die Zusammenarbeit des Arbeitskreises Pannonhalma, seinem Sprecher Stadtrat Martin Schoch und Lara Baumgärtel vom Kulturamt. So konnte eine von den ungarischen Gästen sehr geschätzte und gelobte Feier verwirklicht werden.
Überraschend kam für den Tag der Anreise eine Terminüberschneidung mit der Einladung für die Vereinsvorstände Ulrich Scheller und Dietmar Sprindt zu einer Konferenz beim Europapark in Rust mit dem Thema "Bedeutung der Städtepartnerschaften für die Demokratie in Europa". Es gab bei der Veranstaltung den klaren Konsens - ohne die autokratisch-diktatorischen Tendenzen "tot" zu schweigen: Städtepartnerschaften garantieren auf kommunaler Ebene die Pflege menschlicher Kontakte auch wenn Worte und Taten von Repräsentanten der "großen Politik" als höchst kontraproduktiv und unnötig provozierend wahrgenommen werden.
Rechtzeitig zur Begrüßung der Gäste aus Pannonien konnten wir wieder in der Stadthalle sein und beim Service, dem Quartierbezug im "Sternen" in Geisingen-Kirchen, in der Raststätte West und im Impulshaus mithelfen.
Das vorbereitete Programm war, entsprechend dem Wunsch von Polgarmester Gábor Vas, auf das Kennenlernen der Partnerstadt Engen und ihrer Ortsteile abgestimmt.
Schöne Höhepunkte gab es "am laufenden Band" dank unserer engagierten Vereine:
in Biesendorf beim reichhaltigen Frühstück am Freitagmorgen ,
in Bittelbrunn zur Mittagszeit,
auf dem Hohenhewen mit dem "Schwarzwaldverein"
mit uns "Nachbarn in Europa", Dietmar Sprindt und Ulrich Scheller
an der Donauversinkung und Aachquelle
mit Lara Baumgärtel und László Vaszary bei der Führung zu den Schätzen in Engens Altstadt
mit Martin Schoch im Oldtimer-Museum
im Bürgerhaus Neuhausen ein Mittagessen und Tischtennis-Match der Bürgermeister
Der Festabend in der Hohenhewen-Halle Welschingen lief "wie am Schnürchen"; mit Frau-Mann-Power brachte die TG Welschingen das hervorragende Menu "Food-Concept Habitzki" zu den Gästen.
Zauberer David Langendörfer beeindruckte mit seinem trickreichen Können.
Der Hohenhewenchor Welschingen geleitet und begleitet von Marianne Wikenhauser und die Musikkapelle Welschingen unter Berthold Leiber begeisterten mit hochkarätigen musikalischen Darbietungen. Besonders verdienten Applaus gab es für die Nationalhymne, die der Hohenhewenchor in ungarischer Sprache mitgesungen hat. Die 13-jährige Tochter Sara von Aniko Szücs - einer unserer ersten Praktikantinnen -
begleitete einen spontanen Chor der Pannonhalmer Gäste auf ihrer Violine.
Musikkultur ist in Ungarn keine Nebensache, entsprechend begeistert waren die Gäste von der Möglichkeit am 200-Jahr-Jubiläumskonzert der Stadtmusik Engen am Samstagabend in der Stadthalle teilzunehmen.
Am Sonntagmorgen wartete nach dem Frühstück eine Überraschung, die sich Lara Baumgärtel vom Kulturamt ausgedacht hatte: auf frisch gemähter Wiese bei der Stadthalle markierte sie eine Herz-Linie, auf der Gäste, Gastgeber und Unterstützer standen in der Mitte die vier Bürgermeister mit einer Europa-Flagge.
Zum Abschied der beiden Busse erklangen die "Hegauer Albhörner". Mit sehr, sehr dankbaren Gute-Nacht-Grüßen kam aus Pannonhalma die Botschaft: gut angekommen schon um 21.30 Uhr.
Enorm emotional haben mich die herzlichen Worte eines Ungarn berührt, der zum ersten Mal bei uns in Engen war und beim Vorbereitungstreffen im Pannonhalma noch "höchst reserviert" schien.: "Ich habe nicht erwartet, dass wir in Deutschland so freundlich und herzlich willkommen sind und solch schöne Überraschungen erleben dürfen"!
Fazit: Selbst wenn nur EIN EU-Bürger in der Region Pannonien in der EU-Republik Ungarn begreifen durfte, dass WIR ganz anders sind als die meist "einseitigen" Darstellungen der ungarischen Medien glauben machen möchten.
Selbst wenn nur EIN ungarischer EU-Bürger, ein wahrheitsgemäß-zutreffendes Bild von "UNS" bekommen hat, haben sich die gemeinsamen Anstrengungen sehr "GELOHNT".
Gegen den allenthalben neu "auflodernden" Nationalismus und gegen das virulente "Rechts", das wir anstelle eines gesunden Patriotismus nicht wieder haben sollten und wollen. Den schrecklichen Ereignissen in Vergangenheit und Gegenwart haben wir einen positiven Kontrapunkt entgegengesetzt: Bürger sind "anders" als ... und diese Bürger halten zusammen, egal wie unachtsam die "großen Köpfe daher reden und handeln.
Zum Engener Feuerwehr-Oldtimer-Treffen vom 23. bis 25 .Juni (100 Jahre Magirus)" waren Feuerwehrkameraden aus Pannonhalma mit ihrem Kommandanten Zsolt Zsebedics und der Partnerschaftsverantwortlichen Elisabeth Szanati angereist; immer wieder war die dankbare Begeisterung zu spüren über das Tanklöschfahrzeug das der Pannonhalmer Feuerwehrverein aus Engen 2021 geschenkt bekam. Die kollegiale Freundschaft mit den Kameraden aus Engen, die es damals in unserer ungarische Partnerstadt brachten, wurde weiter vertieft. Die Oldtimer-Rundfahrt durch den Hegau hat dabei besonders gefallen.
Wir haben der Feuerwehr zugearbeitet (wieder großzügig unterstützt von der Stadt Engen), die Gäste empfangen, begleitet und zum Ausklang am Sonntag eine Fahrt zu den Donauquellen bei der Martinskapelle in Furtwangen und in Donaueschingen mit Abschlussessen im "Kreuz" in Stetten angeboten.
Am 18. Juli mussten wir endgültig Abschied von Mme. Paulette Vallier nehmen. Ihr Lebensende kam nach längerer Krankheit. Die liebenswürdige stets gastfreundliche Frau von Altbürgermeister Michel Vallier in Trilport war für Ihre Verdienste für die Städtepartnerschaften 2008 zusammen mit Ihrem Mann Michel sowie Erzabt Dr. Asztrik Várszegi, Elisabeth Szanati und Endre Vörös aus Pannonhalma von der Stadt Engen mit der Bürgerehrung ausgezeichnet worden. In seiner französischen Trauerrede ging Ulrich Scheller im Auftrag von Bürgermeister Moser auf die vielen schönen Begegnungen im Haus Vallier, ihre hervorragende Küche und die zahlreichen Praktikantinnen ein, die bei Ihr oft viele Wochen zu Gast sein durften um die Kenntnisse in der " Sprache des Nachbarn" zu vertiefen. Unvergessen sind auch die gemeinsamen Reisen aus Trilport nach Ungarn; die letzte mit ihr zusammen durften wir noch im Juli 2019 erleben und beim gemeinsamen letzten Gang vielen der damaligen Reisegefährten wieder begegnen.
Eine kleine Delegation von uns "Nachbarn in Europa" wird wieder die Einladung von Bürgermeister Gábor Vas annehmen zum König-István-Nationalfeiertag am 20. August in Pannonhalma. Es gibt viele Programmpunkte von Pannonhalmer Bürgern, die bei der 25-Jahr-Feier bei uns in Engen waren und sich wie wir auf das Wiedersehen freuen.
Für die Jugendkapelle der Stadtmusik Engen haben wir eine Konzertreise mitorganisiert zu der 42 der jungen Musikanten angemeldet sind. Am 29. September geht 's nach Moneglia zu Konzerten am Samstag und Sonntag sind Auftritte geplant, die Rückreise ist am 2.10.; rechtzeitig zum deutschen Nationalfeiertag werden wir in Engen sein.